Batterien und Akkus sind fester Bestandteil unseres Alltags. Richtig genutzt, bleiben sie lange einsatzfähig – und lassen sich am Ende fast gänzlich recyclen. Dieser reibungslose Kreislauf ist unter anderem der Inobat zu verdanken.
Von Rahel Meister, Sprachwerk im Auftrag der INOBAT
Ohne Batterien läuft kaum etwas: 2024 wurden davon in der Schweiz 165 Millionen Stück verkauft, vor allem Alkaline Batterien für den Haushalt. Deutlich zugenommen haben Lithium-Ionen-Akkus – ihr Absatz lag im selben Jahr bei über 6.5 Millionen (ohne Autobatterien). Dank ihrer hohen Energiedichte eignen sie sich besonders für tragbare Geräte mit grossem Strombedarf wie Elektrowerkzeuge, E-Bikes, Lautsprecher.
INOBAT schliesst den Batteriekreislauf

Vor 1986 landeten gebrauchte Batterien in Sondermülldeponien, die Rohstoffe gingen dabei verloren. Weil Batterien damals noch Quecksilber und Cadmium enthielten, war dies auch belastend für die Umwelt. Heute dient eine im Kaufpreis enthaltene vorgezogene Entsorgungsgebühr (VEG) der Sammlung, dem Transport und dem fachgerechten Recycling sowie die Information von Handel und Bevölkerung. Die Inobat erhebt und verwaltet sie im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU). Dazu Peter Schär, Mandatsleiter der Inobat: «Die Höhe der Gebühr richtet sich nach der chemischen Zusammensetzung und dem Gewicht der Batterie. Dank der VEG können Batterien kostenlos an jeder Verkaufs- oder Sammelstelle zurückgegeben werden.» Dies gilt auch für E-Bike-Akkus – diese nimmt der Fachhandel oder die Gemeindesammelstelle zurück. Geräte mit fest verbauten Akkus sind als Ganzes kostenlos in einer Verkaufs- oder Sammelstelle für Elektrogeräte zu entsorgen.
Bis zu 95% einer Batterie können recycelt werden. In der Schweiz geschieht dies bei der Batrec Industrie AG im bernischen Wimmis. Aus klassischen Alkaline-Batterien werden dort in einem riesigen Ofen Eisen, Mangan und Zink zurückgewonnen. Seit Ende November 2023 verwertet die Batrec auch Lithium-Ionen-Akkus. Die Anlage ergänzt den Elektrolichtbogenofen, mit dem seit 1991 die Batterien aus tragbaren, elektrischen Geräten verwertet werden.
Aktiv gegen Brände vorgehen
Gebrauchte Batterien sind Sonderabfall und dürfen nicht in den Hauskehricht gelangen. Leider geschehe aber genau dies immer wieder, bedauert Schär: «So gehen wertvolle Rohstoffe wie Grafit, Kobalt, Nickel, Mangan, Kupfer, Eisen, Aluminium oder Lithium gehen verloren. Bei Lithium-Ionen-Akkus droht zudem Brandgefahr, etwa wenn sie beispielsweise in der Müllpresse des Kehrichtwagens gequetscht und beschädigt werden. Dies gefährdet Personal und Infrastruktur.»
In der Tat ist es in jüngster Zeit mehrmals zu Brandereignissen in Recyclinganlagen gekommen, so auch beim regionalen Recyclinghof Precycling SA in Reconvilier. Geschäftsführer Alexandre Haussener schilderte am jährlichen Branchenaustausch der Inobat «Battery Forum» eindrücklich, wie wegen eines Akkus die gesamte Werkhalle niederbrannte. Um sich diesem wachsenden Problem anzunehmen, lancierte Swiss Recycle 2024 gemeinsam mit der Inobat sowie den Sammelsystemen für Elektro- und Elektronikgeräte Sens eRecycling und Swico die nationale Kampagne «Brandgefährlich!». Sie macht die Bevölkerung mit praxisnahen Informationen auf die fachgerechte Entsorgung von Akkus und Elektrogeräten aufmerksam und liefert auch für Sammelstellen wertvolles Wissen für den richtigen Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus.
7. Battery Forum in Bern
Seit 2018 ist das Battery Forum von der Inobat ein fester Branchentreff. 2025 kamen rund 100 Fachleute aus Industrie, Recycling, Transport und Behörden zusammen, um praxisnahe Vorträge und aktuelle Fragen zum Batterierecycling zu diskutieren. Das Programm reichte von Andrin Büchel (Empa) Überblick über Batterietechnologien – von den Anfängen bis zu Natrium-Ionen-, Feststoff- und Lithium-Schwefel-Systemen – über Alexandre Hausseners (Precycling SA) Bericht zu einem Grossbrand durch falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien bis zu Charles Marmys (Volutio GmbH) Potenzialanalyse von Second-Life-Batterien. Den Abschluss bildete Martin Lörtscher (Hugelshofer Gruppe) mit Einblicken in die elektrifizierte Logistik seines Unternehmens mit 55 E-LKW, 1,2 MWp Solarstrom und Europas grösstem Schnellladepark.

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